Ebelsberg & Pichling bei Linz

Bilder einer gemeinsamen Vergangenheit
1938 erfolgte die unfreiwillige Eingemeindung Ebelsbergs zur damaligen Gauhauptstadt Linz. Ebelsberg war als Wohnlandreserve und Militärstützpunkt einer sogenannten „Führerstadt“ ausersehen. Doch die Geschichte endete sieben Jahre später in der Katastrophe. Der Ort wurde bombardiert, zerstört, besetzt. Es dauerte Jahre, ehe der Wiederaufbau abgeschlossen und die Bevölkerung aus den vielen behelfsmäßigen Barackenlagern in adäquate Wohngebäude übersiedeln konnte.

Sensationelle Dokumente einer schwierigen Zeit
Die Eingemeindung von Ebelsberg haben die Autoren Manfred Carrington und Andreas Reiter einen 168-seitigen Bildband behandelt. Mehr als 250 beeindruckende Fotoaufnahmen spiegeln die Vergangenheit des Ortes in einer wirtschaftlich und politisch schwierigen Zeit wieder. Von besonderem Interesse sind die vielen Zufallsfunde großartiger Zeitdokumente, die beispielsweise die SS bei Übungen am nahegelegenen Schiltenberg oder die US-Besatzungstruppen vor dem Schloss Ebelsberg zeigen. Natürlich bleibt das tragische Hochwasser von 1954 nicht unerwähnt, das die Bevölkerung von Pichling umso härter traf, als viele Neubauten den Fluten zum Opfer fielen. Daneben geben Aufnahmen aus der NS-Zeit (HJ, Kriegsgeschehen etc.) sowie von den DP-Lagern, der Florianerbahn oder kirchlichen Anlässen einen gut zu überblickenden Längsschnitt durch drei Jahrzehnte der bewegten Ortsgeschichte.

Weckt Interesse für Lokalgeschichte
„Ebelsberg und Pichling“ bei Linz ist eine wertvolle Ergänzung zum Standardwerk „Der Süden von Linz“ und eignet sich hervorragend, das Interesse für die Lokalgeschichte zu wecken. Historisch fundierte, jedoch leicht verständliche Erläuterungstexte verleihen diesem Band seinen großen Wert.